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INTERVIEW: JAMES

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Isabelle Wedel Modejournalistin Portfolio Hamburg Stars Interview James Bond Zimtschnecken

Zur Zimtschnecke gerne noch ein Drama to-go

Es ist ein ruhiger grauer Mittwoch in Hamburg und ein noch warmer Westwind weht durch die Straßen der Stadt. Im Four Seasons Hotel mit Blick auf die Binnenalster, wo die Alsterfontäne fleißig Wasser in die Höhe bläst, treffe ich James Bond. 

Der gebürtige Brite trägt einen Komplettlook von WRSTBHVR und seine hellen gelockten Haare werden von einer Stüssy Cap verdeckt. Ausgestattet mit frischen Fiji Water und süßen Hitschler Erdbeerschnüren, wirkt die Lokalprominenz in sich ruhend und gelassen. Kaum denkbar, bei seinem Hochleistungsjob und dem Drama, das sich aktuell in seinem Leben abspielt. Neugierig, wie wir sind, haben wir ihn zu seiner Hamburg-Ära befragt.

Isabelle Wedel Modejournalistin Portfolio Hamburg Stars Interview James Bond Bistro August
James Bond vor dem Bistro August © Selbstständig/Spiegel

Heimatgefühl dank Schickies und den Derben

James wohnt seit etwas mehr als einem Jahr in der Metropole im Norden. Der Start sei dank ein paar bereits bestehender Bekanntschaften vor Ort sehr einfach gewesen, sagt er. Wohnend in Winterhude, habe er auch dort schnell Anschluss gefunden, da seine Nachbarn super funny seien. 

Auf die Frage, inwieweit sich die Hamburger von dem Rest Deutschlands unterscheiden, antwortet er, dass die Stadt Düsseldorf sehr ähnelt – seiner Heimat – und sie ihm daher so sympathisch ist. Die Bandbreite an Menschen in der Stadt gefalle ihm sehr. 

Die „Schickies“ am Jungfernstieg und die derberen Leute an der Reeperbahn, erinnern ihn an die luxuriöse Shopping Allee Kö und den längsten Tresen der Welt. Hamburg sei lediglich etwas größer, windiger und hat mehr Kreuzfahrtschiffe und Polo-Shirts. Der maritime Flair, der sich durch kleine Anker auf Halstüchern und den Satz „Wir haben ein Boot“ äußert, existiert in der ehemaligen Landeshauptstadt NRWs nicht. 

Hamburg hat für jeden eine Schublade

Auch die Größe und Zentralisierung der Stadt tut ihm gut. Obwohl er gerne Auto gefahren ist, bietet es sich in Hamburg an innerhalb der Viertel zu Fuß unterwegs zu sein. Die Unterteilung in Viertel macht das Stadtbild für ihn ordentlich und schubladentauglich. Man hat die etwas schickeren Ecken oder die Schanze, die etwas szeniger ist und je nach Laune kann man sich aussuchen, wo man sich treiben lassen möchte.

Isabelle Wedel Modejournalistin Portfolio Hamburg Stars Interview James Bond Bistro August
James Bond bei der Arbeit im Bistro © Filmstarts
Isabelle Wedel Modejournalistin Portfolio Hamburg Stars Interview James Bond Zimtschnecken
Zimtschnecke © Craig Dillon

Zimtschnecken bitte nur mit Knack

Sehr wichtig seien ihm auch die für Hamburg typischen Zimtschnecken. Hier sei ihm die Balance zwischen Zimt und Zucker sehr wichtig. Er fände es geil, wenn die Teilchen etwas härter sind und der Zucker am Rand schon etwas karamellisiert ist, sodass eine Kruste entsteht. Das sei dann wie bei einer Crême Brulée und hat ‘nen Knack. Grund dafür ist sein allererstes Franzbrötchen, dass er im Bistro August aß. Für ihn gibt es dort die besten der Stadt und als Verantwortlicher, lässt er sie auch stets etwas länger im Ofen. 

Das Bistro August befindet sich in der Gertigstraße. Diese schmückt sich mit kleinen Cafés und Boutiquen, sowie der historischen Deutsche Post Filiale 573. Mit einer Vielzahl an Sitzplätzen und großzügigen Aperol-Portionen ist es zum lokalen Hot-Spot geworden. 

James ist aus der Frühschicht im Bistro August bekannt. Nahezu jeden Morgen empfängt er die Kunden mit einem warmen Kaffee und einem Witz auf den Lippen. Neben seinem guten Aussehen, ist das der Hauptgrund für seine Beliebtheit. 

„Das Bistro August hat mich irgendwie gekitzelt“

Er wohnt in unmittelbarer Nähe des Bistros. Von seinem Balkon aus, kann man die Terrasse und das Ladenschild sehen. Daher war ihm zu Beginn das Lokal auch aus seiner Nachbarschaft bekannt. Er sei schon etwas intimidated gewesen sein, aber aufgrund seines fundierten Backgrounds, hatte er keine Scheu sich dem Knochenjob anzunehmen. Seine Großeltern hatten diverse Restaurants, sodass er stets die Möglichkeit hatte in der Gastronomie auszuhelfen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Natürlich habe er auch bei anderen Lokalen in Hamburg reingeschaut. Aber keins habe ihn so gekitzelt wie das Bistro August. 

Nur die meisten Kollegen sind super

Das bedeutet natürlich, dass es immer einiges am Tresen zu Kichern gibt. Vor allem die Kollegen seien super – zumindest die meisten. Obwohl der Job relativ easy für ihn sei, könne es aber auch mal stressig werden, vor allem wenn ihm um 6 Uhr morgens an einem Sonntag ein halb cholerischer Chef im Nacken hänge, der darauf besteht, dass alles rechtzeitig für die Kunden vorbereitet sein soll. 

„Die ganze Bandbreite des Lebens ist im Bistro August vertreten.“

Im Keller war es definitiv kinky

Natürlich wollen wir wissen, ob es auch ein paar brisante Backstage Stories aus dem Szenelokal gibt. Er lacht und schildert es als absoluten Mikrokosmos, der die ganze Fülle des Lebens beinhaltet. Sie hätten schon alles gehabt: Kollegen die nicht zur Arbeit kamen, Leute die dramatisch gefeuert wurden, ein (noch bestehendes) Liebespaar,

sowie (immer wieder aufflammende) Dispute, sowie die ein oder andere Handgreiflichkeit. 

Der skandalöseste Gossip sei für ihn eine leidenschaftliche Liaison im Keller des Bistros – leider noch vor seiner Zeit. Das Drama hätte er gerne mitbekommen. „Ich habe auch eine private Führung des Akteurs bekommen.“, sagt er. Kinky, soll es gewesen sein. 

Isabelle Wedel Modejournalistin Portfolio Hamburg Stars Interview James Bond Poison Ivy
Poison Ivy (l.) und James Bond (r.) haben Streit © Spiegel/Batman WIki

Ein Reeperbahn-Ersatz für junge Familien

Obwohl es nicht immer nur ruhig ist, würde er das Bistro August als Familienlokal beschreiben, somit würde es nicht das Winterhuder Image als Familien Hot-Spot schädigen. 

Als er überlegt, ob die Gegend um die Post Filiale ein Reeperbahn-Ersatz für die jungen Eltern vor Ort sei, kommt er zu dem Entschluss, dass er auf jeden Fall einen ähnlichen Stellenwert sieht, doch der Kiez sei nicht zu vergleichen. 

Wenn man die Hamburger Bezirke anhand der Lebensabschnitte betrachten würde, wäre Winterhude der Ort an dem man schon gesettelt ist und eine kleine Familie gegründet hat. Hier stehe man noch mit einem Fuß im Nachtleben und hat aber schon einen kleinen Racker an der Linken und eine Zimtschnecke samt Kaffee To-Go vom Bistro August in der Rechten.

Verrat zum Gruseln

Von Gossip und Drama bleibt James natürlich nicht verschont. Erst neulich geriet er wieder in die Schlagzeilen aufgrund übler Kommentare einer wohl ehemaligen Freundin. Poison Ivy hat nun zu ihrer alljährlichen Halloween Party eingeladen und wir wollen wissen, ob der 25-jährige eingeladen ist. 

Das sei er in der Tat, doch Gerüchten zufolge war das wohl erst nicht der Fall. Über einen gemeinsamen Freund oder auch „kleines Vögelchen“ habe er wohl erfahren, dass Zweifel im Raum standen und Poison ihn zuerst nicht einladen wollte. 

Dies habe ihn sehr verwundert, da er davon ausging, dass sie tatsächlich befreundet seien. Somit rechnete er auch fest damit eine Einladung zu erhalten. 

Aber woran hat es gelegen? Wie er wohl kürzlich erfahren habe, haben sie wohl ihre Freundschaft unterschiedlich bewertet. Sie hätte lediglich eine Bekanntschaft über zwei Ecken darin gesehen, wohingegen er davon überzeugt war sich auf Poison verlassen zu können. Vor allem, da sie auch häufig zu Zeit zu zweit verbracht hätten.

Sie hatte romantische Absichten, er nicht

Alexis erzählt uns exklusiv von seinen Theorien, was die Intentionen seiner ehemaligen Freundin angeht. In Retrospektive habe er das Gefühl, dass sie romantische Absichten hatte, die er, als Mitglied der LGBTQ+ Community, aber nicht erwidert hat. Für ihn findet ihre Reaktion den Ursprung in gekränktem Stolz. Daher könne sie sie nicht mehr als Freunde sehen, sondern als zerschlagene Brücke. 

„Für die Zukunft wünsche ich ihr ein besseres Bindegewebe“

Die Endgültigkeit macht er nochmal mit „Der Zug ist abgefahren“ deutlich. Für ihn gebe es da nichts mehr zu bereden. Er überlegt den Schein der Enttäuschung noch etwas zu wahren, um noch die ein oder andere Spitze ausfahren zu können. Für die Zukunft wünsche er ihr lediglich ein besseres Bindegewebe – ein Konter der gesessen hat. 

Er ist die Heidi Klum des kleinen Mannes

Die Situation verpasst seiner Vorfreude auf seine Lieblingsjahreszeit – Halloween – einen bitteren Beigeschmack. Er hätte zwar noch kein konkretes Kostüm im Kopf gehabt, aber sich von den aktuellen popkulturellen Ereignissen inspirieren zu lassen bereitete ihm stets große Freude. Selbstsicher behauptet er, er hätte definitiv das beste Kostüm des Abends gehabt. 

Eines seiner absoluten Halloween Vorbilder ist Heidi Klum. Man könne die Frage nach den besten Halloween Kostümen nicht beantworten ohne ihren Namen zu nennen und das feiere er. 

„Sie geht über das eigentliche Kostüm hinaus“, mit den Prothesen und dem Aufwand verwandelt sie sich in eine Figur fernab der Realität. Das Cyborg Kostüm von 2019 blieb ihm sehr gut in Erinnerung und der die Verkleidung als Wurm im letzten Jahr war auch iconic: „Undefeated Queen“. 

Ein privilegierter Bonus oder kriminelle Machenschaften? 

Für das Bistro August ist James ebenfalls undefeated. Gerüchten zufolge bekomme er wohl stets einen geheimen Bonus seines Chefs, den er hier als halb cholerisch bezeichnete, und er sei der Einzige, der dieses Privileg genießen kann. Was es damit auf sich hat, wird sich vielleicht in naher Zukunft zeigen. Als Blog, der sich für gerechte Arbeitsbedingungen einsetzt, haben wir nämlich direkt mal nachgefragt und sobald wir eine Antwort haben, erfahrt ihr es hier als erstes.